Einführung und Erläuterung von Microsoft Active Directory

Ich möchte kurz etwas zu Active Directory im Allgemeinen sagen. Was sind Active Directory-Domänendienste und wofür braucht man sie überhaupt? Diese Frage werde ich im Folgenden beantworten. Active Directory-Domänendienste (AD DS) sind ein zentraler Bestandteil von Microsofts Verzeichnisdiensten, die zur Verwaltung von Benutzern, Computern und anderen Ressourcen in einem Netzwerk dienen. Sie bieten eine zentrale Authentifizierung und Autorisierung und erleichtern die Verwaltung durch zentrale Richtlinien und Gruppenrichtlinien. Mit AD DS können Administratoren effizient und sicher die gesamte Netzwerkstruktur verwalten und den Zugriff auf Ressourcen steuern. 

Was ist ein Domänencontroller / Domain Controller?

Ein Domänencontroller wird benötigt, um diese begrenzte Domäne zu verwalten und zu managen. Zudem managt er die Authentifizierung und die Autorisierung. Bei der Authentifizierung prüft der Domänencontroller die Zugangsdaten wie Benutzername und Passwort. Bei der Autorisierung bestimmt der Domänencontroller, was dieser Benutzer in der Domäne tun darf. Darf der Benutzer drucken? Ins Internet gehen? Programme nutzen oder gar installieren? All dies wird gesteuert, nachdem der Benutzer sich erfolgreich authentifiziert hat. 

In jeder Domäne muss mindestens ein Domänencontroller ausgeführt werden. 

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Zur Anmeldung

Welchen Nutzen und welche Vorteile hat man mit einer Active Directory-Domäne?

Einer der größten Vorteile ist, dass sich Benutzer an allen Computern, die zur Domäne gehören, anmelden können. Die Anmeldung wird zentral vom Domänencontroller (DC) gemanagt. In einer Firma mit vielen Rechnern kann sich der Benutzer zum Beispiel an jedem beliebigen Rechner anmelden. Es ist auch nicht notwendig, dass die Administratoren auf jedem PC den Benutzer anlegen müssen. 

Sollte ein Benutzer sein Passwort vergessen oder sollte das Passwort kompromittiert sein, kann dieses zentral durch den Admin auf dem Domänencontroller geändert werden. 

Drucker, Adressbuch, Rechte und Einstellungen können zentral vorgegeben werden. Richtlinien und Gruppenrichtlinien können ebenfalls zentral verwaltet werden. Unter anderem kann der Zugang zu Programmen, Einstellungen und Systemeinstellungen verhindert werden, oder es können Verknüpfungen auf dem Desktop angelegt werden, die der Benutzer selbst nicht entfernen kann. 

Active Directory bietet auch ein zentrales Single-Sign-On (SSO). Das bedeutet, dass wenn sich der Benutzer am Windows-Rechner anmeldet, auch gesteuert werden kann, ob dieser Benutzer gleichzeitig auf den Mailserver, einen Datenbank-Server, einen File-Server oder andere Dienste zugreifen kann. 

All die eben genannten Dienste und noch viel mehr können bis ins kleinste Detail genau vorgegeben und gesteuert werden. Und zwar für Benutzer, Gruppen, Bereiche, IP-Bereiche, Büronummern und selbst erstellte Objekte – im Grunde sind der technischen Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. 

Active Directory (AD) bietet zahlreiche Vorteile im Bereich der Cyber-Security:

  1. Zentrale Authentifizierung und Autorisierung:
    AD ermöglicht eine zentrale Verwaltung von Benutzerkonten, was sicherstellt, dass nur autorisierte Benutzer Zugriff auf Netzwerkressourcen haben.
  2. Gruppenrichtlinien:
    Administratoren können Sicherheitsrichtlinien zentral verwalten und auf alle Computer in der Domäne anwenden, was die Einhaltung von Sicherheitsstandards vereinfacht.
  3. Single Sign-On (SSO):
    Benutzer müssen sich nur einmal authentifizieren, um auf verschiedene Dienste zugreifen zu können. Dies reduziert die Anzahl der Passwörter, die Benutzer verwalten müssen, und minimiert das Risiko von Passwortdiebstahl.
  4. Benutzer- und Gruppenverwaltung:
    Durch die zentrale Verwaltung von Benutzern und Gruppen können Zugriffsrechte effizient und sicher vergeben und überwacht werden.
  5. Sicherheitsprotokolle und Audits:
    AD ermöglicht detaillierte Überwachung und Protokollierung von Benutzeraktivitäten, was bei der Erkennung und Analyse von Sicherheitsvorfällen hilft.
  6. Starke Authentifizierung:
    Integration von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Unterstützung von Kerberos-Authentifizierung erhöht die Sicherheit der Anmeldeprozesse.
  7. Sofortige Sperrung von Konten:
    Im Falle eines Sicherheitsvorfalls können Administratoren kompromittierte Konten schnell sperren oder deren Passwörter zurücksetzen, um unautorisierten Zugriff zu verhindern.
  8. Richtlinien für Passwortsicherheit:
    AD ermöglicht die Durchsetzung von komplexen Passwortregeln, regelmäßigen Passwortänderungen und Sperrungen bei zu vielen fehlerhaften Anmeldeversuchen.
  9. Zentrale Verwaltung von Sicherheitsupdates:
    Durch die Nutzung von AD können Sicherheitsupdates und Patches zentral verteilt und verwaltet werden, um sicherzustellen, dass alle Systeme auf dem neuesten Stand sind.

Diese Funktionen machen Active Directory zu einem wichtigen Werkzeug für die Sicherung von Netzwerken und den Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff.

Wichtige Rollen und Gruppen in einer Active Directory-Domäne 

1. Domänen-Administratoren

Mitglieder der Gruppe der Domänen-Administratoren haben domänenübergreifend alle Rechte. Sie können alle Objekte wie Benutzer, Gruppen, Rechte und so weiter administrieren. Domänen-Administratoren können remote auf jeden Computer zugreifen, der in der Domäne ist. Die Gruppe der Domänen-Administratoren wird automatisch auf allen in der Domäne befindlichen Computern unter "Lokale Benutzer" angelegt. Domänen-Administratoren können sich also auch im Falle eines Netzwerkfehlers am Client anmelden. Wird ein PC zur Domäne hinzugefügt, werden die Domänen-Administratoren automatisch in die Gruppe der lokalen Administratoren aufgenommen. An einem neuen Client mit Netzwerkausfall kann sich der Administrator jedoch nicht mit der Domänenanmeldung einloggen. Hier kann nur das bei der Betriebssystem-Installation des Clients erstellte lokale Konto verwendet werden.

2. Domänen-Benutzer

Benutzer, die in der Gruppe der Domänen-Benutzer sind, können auf zuvor festgelegte Dienste der Domäne zugreifen. Auch sie werden automatisch in die Gruppe der lokalen Benutzer aufgenommen. Hat sich ein Benutzer bereits einmal auf einem Client angemeldet, kennt der Client diesen Benutzer. An einem neuen Client mit Netzwerkausfall kann der Benutzer jedoch nicht angemeldet werden. Bei der Anmeldung eines Benutzers wird das Passwort auf diesem Client gespeichert. Der Benutzer kann sich also auch anmelden, wenn keine Verbindung zum AD vorhanden ist (z.B. ein Laptop in der Bahn).

3. Domänen-Computer

Wird ein Computer der Domäne hinzugefügt, werden die Domänenrichtlinien auf dem Computer angewandt. Die Gruppen der Domänen-Administratoren und der Domänen-Benutzer werden in die lokalen Gruppen aufgenommen, und das Firewall-Profil wird auf "Domäne" geändert.

Ralf-Peter Kleinert - Buchautor für IT-Sichereit, Computersicherheit und Cybersecurity

Über den Autor: Ralf-Peter Kleinert

Über 30 Jahre Erfahrung in der IT legen meinen Fokus auf die Computer- und IT-Sicherheit. Auf meiner Website biete ich detaillierte Informationen zu aktuellen IT-Themen. Mein Ziel ist es, komplexe Konzepte verständlich zu vermitteln und meine Leserinnen und Leser für die Herausforderungen und Lösungen in der IT-Sicherheit zu sensibilisieren.

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Aktualisiert: Ralf-Peter Kleinert 29.05.2024