Die Digitalisierung des Büros ist für viele Menschen ein großer Schritt in Richtung mehr Effizienz. Wer auf Papier verzichten möchte, benötigt eine Software, die Dokumente organisiert und verwaltet. Genau hier kommt Paperless ins Spiel. Die Open-Source-Lösung ermöglicht das automatische Sortieren und Durchsuchen von Dokumenten mithilfe von KI. In diesem Artikel zeige ich, wie Paperless in Docker auf einem Linux-System wie Debian oder Linux Mint installiert und betrieben werden kann.
Ich habe verschiedene Szenarien getestet und die Installation für Debian- und Ubuntu-basierte Systeme optimiert. Das Vorgehen ist so einfach wie möglich gehalten: Wer einen Linux-Rechner nutzt, kann die nachfolgenden Schritte von oben nach unten ausführen und hat am Ende ein laufendes System.
Paperless verwendet eine KI-gestützte Texterkennung (OCR), um eingescannte Dokumente automatisch zu verschlagworten und zu kategorisieren. Das bedeutet, dass Rechnungen, Verträge und andere Schriftstücke schnell auffindbar sind, ohne manuell Ordnerstrukturen zu verwalten. Durch die Nutzung von Docker ist das System zudem leicht wartbar und kann bei Bedarf unkompliziert aktualisiert werden.
Die Vorteile eines papierlosen Büros liegen auf der Hand: weniger Chaos, schnellere Suche und eine digitale Ablage, die jederzeit und von überall zugänglich ist. Paperless bietet dabei eine vollständige Selbstverwaltung, ohne dass Daten in einer Cloud gespeichert werden müssen. Die Sicherheit bleibt in der eigenen Hand.
Nach der Installation steht eine webbasierte Benutzeroberfläche zur Verfügung, in der Dokumente hochgeladen, durchsucht und organisiert werden können.
Die Kombination aus Open Source, KI-gestützter Dokumentenerkennung und einfacher Handhabung macht Paperless zu einer attraktiven Lösung für alle, die Ordnung in ihr digitales Büro bringen wollen.
Inhalte des Artikels Paperless Docker Installation
Paperless-ngx ist eine großartige Software, wenn es darum geht, Dokumente digital zu verwalten und mit einer KI automatisch zu sortieren. Doch ich rate ausdrücklich davon ab, Paperless im Internet zu betreiben. Warum? Weil Dokumente – egal ob privat oder geschäftlich – extrem sensible Daten enthalten und nicht unnötig einem Risiko ausgesetzt werden sollten.
Paperless ist eine Bürosoftware – nicht für das Internet gemacht
Paperless-ngx ist dafür gedacht, lokal auf einem Computer oder maximal im internen Netzwerk eines Büros zu laufen. Es ist keine klassische Cloud-Anwendung, die dafür entwickelt wurde, im Internet erreichbar zu sein. Wenn Sie versuchen, Paperless von außen zugänglich zu machen, müssen Sie sich über erhebliche Sicherheitsrisiken im Klaren sein.
Die technischen Herausforderungen bei einem Internet-Betrieb
Wer Paperless-ngx doch im Internet betreiben will, muss eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen treffen, die nicht trivial sind:
Langsame Übertragungen – ein weiteres Problem
Ein weiteres Argument gegen den Internet-Betrieb ist die Geschwindigkeit. Wenn große Mengen an Dokumenten hoch- und heruntergeladen werden, zieht sich das in die Länge. Lokal hingegen sind Dokumente sofort verfügbar, ohne dass eine Internetverbindung benötigt wird.
Die beste Lösung: Paperless lokal oder im Büro-Netzwerk betreiben
Wer Paperless-ngx sinnvoll nutzen will, sollte es lokal auf seinem Rechner oder einem kleinen Server im Büro-Netzwerk installieren. So bleiben die Dokumente sicher und die Software läuft stabil und schnell, ohne dass man sich mit komplizierten Sicherheitsmaßnahmen herumschlagen muss.
Paperless ist kein Cloud-Dienst und sollte auch nicht als solcher genutzt werden. Setzen Sie auf eine lokale Installation – das ist sicherer, schneller und verhindert unangenehme Überraschungen.
Ich beschäftige mich intensiv mit IT-Sicherheit – und das schon seit vielen Jahren. Genau deshalb werde ich keine Anleitung bereitstellen, die zeigt, wie man Paperless-ngx im Internet betreibt und von außen erreichbar macht. Warum? Weil ich es schlicht für keine gute Idee halte, sensible Dokumente unnötig einem Risiko auszusetzen.
Paperless-ngx ist eine Software für das papierlose Büro – eine Lösung, die auf einem lokalen Rechner oder im internen Netzwerk läuft. Es ist nicht dafür gedacht, über das Internet erreichbar zu sein, und das aus gutem Grund. In der Standardinstallation gibt es keine eingebaute Unterstützung für SSL-Verschlüsselung, was bedeutet, dass eine sichere HTTPS-Verbindung erst umständlich über einen Reverse Proxy eingerichtet werden müsste. Und selbst dann bleibt das System angreifbar, wenn nicht weitere umfassende Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Ich sehe keinen Sinn darin, Menschen eine Anleitung in die Hand zu geben, mit der sie ihre vertraulichen Dokumente potenziell ungeschützt ins Internet laden. Die Risiken sind einfach zu hoch. Ein offenes Paperless-System im Netz wäre ein attraktives Ziel für Hacker, und wenn es nicht professionell abgesichert ist, könnten Angreifer Zugriff auf Rechnungen, Verträge oder andere persönliche Daten erhalten. Das ist eine Verantwortung, die ich nicht übernehme.
Wer Paperless nutzen möchte, sollte es lokal auf seinem Computer oder in einem sicheren, internen Netzwerk betreiben. Das ist nicht nur sicherer, sondern auch schneller und zuverlässiger. Alles andere ist ein unnötiges Sicherheitsrisiko, das niemand eingehen sollte.
Wer Paperless-ngx doch im Internet betreiben will, muss eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen treffen, die nicht trivial sind:
Auf meinem YouTube-Kanal haben einige User gefragt, ob ich die Installation von Paperless auf Proxmox zeigen kann. Das werde ich tun. Allerdings nicht, um Paperless im Internet zu betreiben. Das Video wird sich darauf konzentrieren, Paperless innerhalb eines Proxmox-Systems zu installieren, das entweder in einer Firma oder zu Hause läuft und über das lokale Netzwerk bereitgestellt wird.
Ich werde im Video ausdrücklich davon abraten, eine Paperless-Instanz im Internet zu betreiben. Jeder, der darüber nachdenkt, sollte sich sehr genau überlegen, ob es wirklich notwendig ist, seine Dokumente – oder noch schlimmer, Dokumente von anderen –, Verträge, Kontodaten und andere sensible Informationen einer solchen Gefahr auszusetzen. Es gibt keinen guten Grund, dieses Risiko einzugehen.
Lassen Sie es bleiben! Paperless gehört ins lokale Netzwerk und nicht ins Internet. Wer eine sichere und schnelle Lösung sucht, fährt mit einer lokalen Installation auf Proxmox deutlich besser.
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Zur AnmeldungAchtung
Achtung. Keine Garantie auf Vollständigkeit. Eingriffe an
Linux-Servern, können bei Unachtsamkeit oder Fehlern zu einem
Datenverlust führen. Auch kann man sich aussperren, wenn man die
Firewall, Ports, Netzwerke oder Konfigurationen falsch einstellt. Wenn
Sie keine Erfahrung mit Linux haben, sollten Sie am besten zunächst die
Finger davon lassen und sich erst mal an Linux rantasten. Die unten
stehenden Anleitungen sind getestet und Funktionieren. Wenn Sie allerdings etwas nicht richtig machen, dann sperren Sie sich womöglich im
Bereich SSH oder Firewall aus!
Linux Befehle nicht einfach blind in die Konsole eingeben. Es ist immer zu Prüfen, welche Linux- und Proxmox-Version verwendet werden. Auch ist die Netzwerk-, IP-, Server- und Umgebungskonfiguration ausschlaggebend, ob und wie die hier angegebenen Tipps angewendet werden können. Es sollte sich auch mit jedem Punkt einzeln und intensiv befasst werden. Man kann nicht einfach alles "abarbeiten" und dann läuft es. Proxmox abzusichern braucht Zeit und muss mit äußerster Vorsicht vonstatten gehen. Außerdem ist die Sicherheit von Servern ein dauernder Prozess. Alles einrichten und die Kellertür zuknallen, ist nicht.
Sie können diese Befehle einen nach dem anderen in Linux Mint, Ubuntu oder Debian eingeben. Ich habe das getestet, und nachdem die Installation und die darauffolgende Konfiguration abgeschlossen ist, lässt sich Paperless sofort über localhost:8000 im Browser aufrufen und nutzen.
Alles läuft direkt nach der Einrichtung, ohne dass weitere Anpassungen nötig sind. Paperless ist dann sofort einsatzbereit und kann Dokumente verwalten, durchsuchen und sortieren.
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Installation von Docker und notwendigen Werkzeugen
Befehl:
sudo apt install docker.io curl net-tools -y
Dieser Befehl installiert Docker und zusätzliche Pakete wie Curl und Net-Tools. Curl wird benötigt, um Installationsskripte herunterzuladen, und Net-Tools enthält nützliche Netzwerkwerkzeuge.
Docker-Installationsskript herunterladen
Befehl:
sudo curl -fsSL https://get.docker.com -o get-docker.sh
Dieser Befehl lädt das offizielle Docker-Installationsskript von Docker herunter und speichert es unter dem Namen „get-docker.sh“.
Docker-Installationsskript ausführen
Befehl:
sudo sh get-docker.sh
Hier wird das zuvor heruntergeladene Skript ausgeführt, um Docker automatisch zu installieren.
Nachdem Docker installiert wurde, sollte man kurz warten, damit alle Dienste ordnungsgemäß gestartet sind.
Docker beim Systemstart aktivieren
Befehl:
sudo systemctl enable docker
Damit Docker automatisch mit dem System startet, wird dieser Befehl ausgeführt.
Docker sofort starten
Befehl:
sudo systemctl start docker
Falls Docker nach der Installation noch nicht läuft, wird es hiermit direkt gestartet.
Docker Compose herunterladen
Befehl:
sudo curl -L "https://github.com/docker/compose/releases/latest/download/docker-compose-$(uname -s)-$(uname -m)" -o /usr/local/bin/docker-compose
Hier wird die neueste Version von Docker Compose von GitHub heruntergeladen und unter /usr/local/bin gespeichert.
Docker Compose ausführbar machen
Befehl:
sudo chmod +x /usr/local/bin/docker-compose
Damit das heruntergeladene Docker Compose-Skript ausgeführt werden kann, werden die entsprechenden Berechtigungen gesetzt.
Symbolischen Link für Docker Compose erstellen
Befehl:
sudo ln -s /usr/local/bin/docker-compose /usr/bin/docker-compose
Dieser Befehl erstellt eine Verknüpfung, sodass der Befehl „docker-compose“ systemweit genutzt werden kann.
Eigenen Benutzer zur Docker-Gruppe hinzufügen
Befehl:
sudo usermod -a -G docker ralf-peter-kleinert
Hier wird der Benutzer zur Docker-Gruppe hinzugefügt, damit Docker-Befehle auch ohne Root-Rechte ausgeführt werden können. Dabei muss der eigene Benutzername anstelle von „ralf-peter-kleinert“ angegeben werden.
Überprüfung, ob Docker läuft
Befehl:
sudo systemctl status docker
Mit diesem Befehl wird überprüft, ob der Docker-Dienst erfolgreich gestartet wurde.
Verzeichnis für Paperless erstellen
Befehl:
sudo mkdir /opt/paperless
Dieser Befehl erstellt das Verzeichnis, in dem Paperless gespeichert wird.
Eigene Benutzerrechte für das Paperless-Verzeichnis setzen
Befehl:
sudo chown ralf-peter-kleinert:ralf-peter-kleinert /opt/paperless
Hier wird sichergestellt, dass der eigene Benutzer Schreibrechte auf das Paperless-Verzeichnis hat. Dabei muss „ralf-peter-kleinert“ durch den eigenen Benutzernamen ersetzt werden.
Berechtigungen für die Docker-Socket-Datei setzen
Befehl:
sudo chmod 666 /run/docker.sock
Damit Docker ohne Root-Rechte verwendet werden kann, wird hier die Berechtigung für die Docker-Socket-Datei angepasst.
Paperless-Installation starten
bash -c "$(curl --location --silent --show-error https://raw.githubusercontent.com/paperless-ngx/paperless-ngx/main/install-paperless-ngx.sh)"
Dieser Befehl startet die Installation von Paperless-ngx. Das Installationsskript wird von der offiziellen Paperless-ngx-Quelle geladen und ausgeführt. Dieser Befehl muss als normaler Benutzer eingegeben werden, nicht als Root.
Nach Abschluss der Installation ist Paperless über localhost:8000 erreichbar und kann genutzt werden.
Über den Autor: Ralf-Peter Kleinert
Über 30 Jahre Erfahrung in der IT legen meinen Fokus auf die Computer- und IT-Sicherheit. Auf meiner Website biete ich detaillierte Informationen zu aktuellen IT-Themen. Mein Ziel ist es, komplexe Konzepte verständlich zu vermitteln und meine Leserinnen und Leser für die Herausforderungen und Lösungen in der IT-Sicherheit zu sensibilisieren.
Aktualisiert: Ralf-Peter Kleinert 01.02.2025